Das Ruhrgebiet ist die Region in Deutschland mit den besten Bedingungen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Dies zeigt das zweite nationale Wasserstoff-Ranking des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln im Auftrag des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Verglichen wurden die Stärken und Potenziale von neun wichtigen Wasserstoffstandorten in Deutschland. Die Metropole Ruhr behauptet nach Auswertung aller elf Indikatoren in den Bereichen Unternehmen, Forschung, Vernetzung und Infrastruktur ihre Spitzenposition aus dem Jahr 2020. Das IW empfiehlt daher, in der Metropole Ruhr eine nationale Modellregion für Wasserstoff einzurichten, um den Markthochlauf in ganz Deutschland zu beschleunigen.

Bei insgesamt fünf Indikatoren weist die Metropole Ruhr deutschlandweit die besten Bedingungen für den Wasserstoffhochlauf auf, u. a. bei wasserstoffaffinen Unternehmen, Wasserstoffinfrastruktur und Wasserstoffinitiativen. Einen deutlichen Sprung von der fünften auf die erste Position macht das Ruhrgebiet bei den wasserstoffbezogenen Unternehmensgründungen, von denen 50 Prozent in die Zeit nach 2018 fallen. Hier liegt die Region nun vor Hamburg und München. Laut IW zeige dieser Indikator, wie gut es schon heute der Metropole Ruhr gelinge, neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung über Prototypen in marktfähige Produkte zu skalieren.

Insgesamt, so die Studie, leiste sich von allen untersuchten Regionen allein das Ruhrgebiet keine echte Schwäche. Nirgendwo sonst in Deutschland sei das wasserstoffbezogene Innovationsökosystem in der Breite besser aufgestellt als in der Metropole Ruhr. Die Region kennzeichne besondere Stärken bei der Wissensgenerierung, -anwendung und -diffusion. Hinzu komme ein zukünftig hoher Wasserstoffbedarf der Ruhrindustrie, die aktuell auf klimaneutrale Produktionsverfahren umstellt.

Bereits im Juni 2023 hatten sechs wasserstoffaffine Großunternehmen der Bundesregierung konkrete Vorschläge zum Aufbau einer nationalen Wasserstoff-Modellregion im Ruhrgebiet vorgelegt. Teil dieser Initiative war die Wasserstoffkoordinierungsstelle Hydrogen Metropole Ruhr (HyMR), die der RVR und die Business Metropole Ruhr (BMR) Anfang 2022 gegründet haben. „Der Zusammenschluss von BP Europa, Open Grid Europe, RWE, Thyssenkrupp, Thyssengas, Vonovia und HyMR macht deutlich, dass die Metropole Ruhr nationale Wasserstoff-Modellregion werden will“, sagt RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel. „Dass hierfür das Ruhrgebiet wie keine zweite Region in Deutschland geeignet ist, bestätigen nun die Ergebnisse der zweiten Auflage des nationalen Wasserstoff-Rankings.“

Quelle: RVR
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