In seiner Talkreihe „Mensch bleiben“ im Wirtschaftsclub Düsseldorf, hatte der renommierte Mediziner und Autor Prof.Dietrich Grönemeyer dieses Mal einen ganz besonderen Gast. Den Ausdauersportler Elmar Sprink. Er hat als erster Mensch mit einem transplantierten Herz erfolgreich beim legendären Ironman auf Hawaii teilgenommen.

2010 hatte Sprink einen ersten Herzstillstand erlitten. Es folgten zwei von Krankheit geprägte Jahre, in denen er zunehmend schwächer wurde und weitere Herzstillstände überstand. Als klar wurde, dass es keine andere Therapiemöglichkeit mehr geben würde, kam die bange Zeit des Wartens auf ein Spenderherz. „Anfang 2012 kam ich an eine Herz-Lungen-Maschine, lag 189 Tage im Bett auf dem Rücken. Aber ich wollte einfach nicht sterben.“, beschreibt Elmar Sprink diese schwierigen Wochen. „Wenn schon sterben, dann wenigstens mit Humor“, so lautete zu dieser Zeit sein Motto. Dann die Herztransplantation. „Danach habe ich mir Listen gemacht mit Nahzielen wie `wieder gehen lernen` und `mit meiner Frau einen Cappucino trinken` und großen weiter entfernten Zielen. Dazu gehörte auch am Ironman teilzunehmen“, erzählt Sprink. Nach disziplinierter Reha, gelingen nach und nach die ersten Schritte, wieder Fahrradfahren, längere Strecken und im Oktober 2014 ist soweit: Als erster Mensch mit einem transplantierten Herz erreicht Elmar Sprink auf Hawaii nach 12 Stunden und 30 Minuten das Ziel.

Ob er das Spenderherz als sein Herz ansieht, möchte Prof.Grönemeyer von Sprink wissen: „Bei Sportevents schaue ich in den Himmel und denke, der Spender war auch ein Sportler. Er sieht was ich tue und findet das gut“, antwortet Sprink. Und erzählt lächelnd: „Ein Freund sagte, wenn das Herz von einer Frau kam, müsst du einen Schuhtick haben.“ Tatsächlich habe er mehr Schuhe als seine Frau, grinst er, aber das habe er auch vor der Herz-OP schon gehabt.

Heute startet Elmar Sprink bei vielen Ausdauerwettkämpfen wie dem Ironman Hawaii, dem Transalpine Run, dem Cape Epic oder der BIKE Transalp. Neben dem Triathlon ist er begeisterter MTB-Fahrer, Skifahrer und Bergsteiger. Außerdem ist er Autor des Buches „Herzrasen 2.0“. Sein großes Anliegen ist es, die Menschen über das Thema »Organspende« zu informieren und für das Thema zu sensibilisieren. Er ist überzeugt, dass Deutschland auch die Widerspruchslösung bei der Organspende braucht.

Wie groß der Mangel an Spenderorganen ist, zeigen aktuelle Zahlen, die die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGHC) jetzt veröffentlichte: im vergangenen Jahr hat die Zahl der Herztransplantationen in Deutschland einen neuen Tiefststand erreicht. Gleichzeitig ist die Anzahl der implantierten Herzunterstützungssysteme weiter gestiegen. Grund für die Entwicklung ist der eklatante Mangel an Spenderorganen.

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