Der Kauf einer Immobilie ist oftmals eine sehr emotionale Entscheidung. Dank des niedrigen Zinsniveaus besteht seit einigen Jahren ein ungebrochener Trend, Eigentum zu schaffen, da andere Anlagemöglichkeiten nicht mehr so sicher sind. Nach wie vor ist die Lage einer Immobilie ein ausschlaggebender Faktor.
Einer Studie der Postbank zufolge ist bei den derzeitigen Finanzierungsbedingungen der Kauf einer 110-m²-Wohnung fast in ganz Düsseldorf günstiger als Mieten. Die einzigen Ausnahmen bilden die Altstadt, Oberkassel und Unterbilk/Hafen. Beim Kauf sind in den meisten Gebieten monatliche Ersparnisse von mindestens 100 Euro möglich. In 13 Gebieten liegt der monatliche Kaufvorteil sogar über 200 Euro, in 8 Gebieten bei 300 Euro und darüber.
Immobilienwirtschaft vom demographischen Wandel beeinflusst
Die Einwohnerzahl Düsseldorfs wächst stetig an. Die wachsende Wohnungsnachfrage sorgt in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt für stabil hohe Preise. Deshalb werden in jüngerer Zeit auch Industrie-Ruinen und Brachen in Wohnraum verwandelt. Derzeit boomt die Baubranche.
Aber auch der demographische Wandel hat einen erheblichen Einfluss auf die Immobilienwirtschaft. Unsere Gesellschaft wird immer älter – und aktiver. Die Zeiten, in denen ein Haus gekauft wurde und idealerweise bis zum Lebensende bewohnt wurde, sind seltener geworden. Heute möchte die Generation 60+, wenn sie in den Ruhestand eintritt, noch mal etwas völlig anderes machen, Reisen zum Beispiel, und sich nicht mehr um ein Haus kümmern, das eventuell nach dem Auszug der Kinder zu groß geworden ist. Diese Generation sucht in dieser Lebensphase nach überschaubaren Eigentumswohnungen, die zumindest barrierearm und damit altersgerecht sind. Dazu gehören neben einer optimalen Verkehrsanbindung auch die Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Apotheken, die zu Fuß oder mit einem Rollator zu erreichen sind. Für Familien mit Kindern gibt die Nähe zu Schulen oder Kindertagesstätten den Ausschlag.
Umweltbewusste Käufer
Neben Lage, Ausstattung und Infrastruktur ist die energetische Bilanz der Immobilie entscheidend. Die Käufer sind umweltbewusster geworden und möchten keine Energiefresser haben. Künftig wird noch die Vernetzung der Häuser eine größere Rolle spielen, d. h., dass man kabellos via Smartphone Heizung, Jalousie, Haushaltgeräte und vieles mehr steuern kann, auch wenn man nicht zu Hause ist. Momentan spielt es beim Kauf keine Rolle, ob neue oder gebrauchte Immobilien angeboten werden, ob Doppelhaushälfte, Einfamilienhaus oder Eigentumswohnung – stimmen Lage und Ausstattung, sind diese Objekte verkäuflich. Zwar ist ein Hauskauf nicht mehr eine Entscheidung für das ganze Leben, aber das neue Zuhause macht einen großen Teil der Lebensqualität aus. Ein Trend wird sich voraussichtlich nicht ändern: Der Kauf einer Immobilie ist und bleibt auch eine emotionale Entscheidung.