Anlässlich ihres 200-jährigen Bestehens macht die Stadtsparkasse Düsseldorf ihrer Region ein Geschenk: Sie stiftet 20 Millionen Euro zur Förderung nachhaltiger Initiativen. Mit einem innovativen Ansatz zur Bürgerbeteiligung übernimmt das Institut dabei eine Vorreiterrolle.

Die Stadtsparkasse Düsseldorf nutzt Jubiläen traditionell, um Stiftungen zu etablieren, die dem Wohl der Region dienen. So unterstützte die Stiftung Eissporthalle den lokalen Sport, eine weitere fördert Kunst und Kultur. Zum diesjährigen 200-Jahr-Jubiläum ließ sich das Institut etwas Besonderes einfallen: eine Nachhaltigkeitsstiftung, die nicht nur ein Thema betont, das in den aktuell unruhigen Zeiten ins Hintertreffen rutscht, sondern auch durch Formate der Bürgerbeteiligung Modellcharakter hat und damit weit über die Region hinaus Beachtung findet.
Mit 20 Millionen Euro ist die Stiftung ausgestattet. Die Erträge werden zum einen für die Förderung von Projekten genutzt. Darüber hinaus startet ein Modellprojekt, bei dem gesellschaftliche Gruppen in moderierten Workshops nachhaltige Ideen für ihre Quartiere entwickeln. Die Stiftung stellt diesen Initiativen finanzielle Mittel zur Verfügung. Im ersten Jahr sind dafür 50.000 Euro vorgesehen, die ab dem zweiten Jahr auf 100.000 Euro
verdoppelt werden. „Wir haben ein Format geschaffen, in dem verschiedene gesellschaftliche Gruppen gemeinsam Ideen entwickeln können“, erklärte Dr. Stefan Dahm, Vorstandsvorsitzender der Bank, bei der Präsentation der Stiftung. Sie sei eine „Einladung an alle, aktiv an der Gestaltung einer klimafreundlichen und lebenswerten Region mitzuwirken“.

Bürger können aktiv mitwirken

Menschen kennen sich in ihren Quartieren gut aus, wissen, worauf es ankommt und welche Maßnahmen effektiv sein können, um die Lebensqualität ihres Umfeldes zu verbessern, gerade im Hinblick auf Klimaanpassungsmaßnahmen. Daher erscheint es sinnvoll, nicht nur das Wissen der Menschen vor Ort in Projekte einzubeziehen, sondern sie auch an der Auswahl und Entscheidung darüber zu beteiligen. So finden Maßnahmen Akzeptanz im Quartier. Dahm fasste diesen Ansatz so zusammen: „Wir ermutigen Menschen, ihre Zukunft und eine lebenswerte Stadt selbst zu gestalten, und legen daher die Entscheidung über Förderbudgets in ihre Hände.“ Die Projekte können zudem mit bestehenden Strukturen vernetzt werden, „auch kleine Nachbarschaftsinitiativen haben
hier Chancen“, führte der Vorstandsvorsitzende weiter aus.

Mit diesem Partizipationsansatz nimmt die Stadtsparkasse Düsseldorf eine besondere Stellung in der deutschen Stiftungslandschaft ein; das Institut zählt hier zu den Vorreitern im Sparkassen- und Bankensektor. Nachhaltigkeit prägt dabei nicht nur die Förderseite. Das Stiftungsvermögen ist natürlich in nachhaltige Anlagen investiert worden.

Zusätzlich zur Bürgerbeteiligung rückt vor allem die Projektförderung in den Mittelpunkt. Diese Fördersäule unterstützt Vereine, Bildungseinrichtungen und gemeinnützige Initiativen bei der Umsetzung nachhaltiger Ideen. Drei Bereiche stehen im Fokus: Bildungsprojekte für einen nachhaltigen Alltag in den beiden Städten des Geschäftsgebietes der Stadtsparkasse Düsseldorf – neben der Landeshauptstadt auch Monheim am Rhein –, technische Lösungen für gemeinnützige Organisationen zur CO 2 – Reduzierung und Klimaneutralität sowie Innovationen und die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Die Bereiche im Einzelnen: Gemeinnützige Organisationen haben die Möglichkeit, Förderanträge für Bildungsprojekte im Bereich Nachhaltigkeit einzureichen. Im Jahr 2025 stehen dafür 100.000 Euro zur Verfügung. Die Stiftung unterstützt zudem technische Lösungen, die den CO 2 -Fußabdruck gemeinnütziger Organisationen verringern. In der Startphase stellt die Stiftung zusätzliche Mittel zu den bestehenden Förderprogrammen
der Stadt Düsseldorf bereit, um mögliche Förderlücken zu schließen. Im Jahr 2025 sind dafür 150.000 Euro vorgesehen, unter anderem für Photovoltaikanlagen oder Energieeffizienzmaßnahmen. Darüber hinaus stehen für Innovationen und die Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in diesem Jahr weitere 60.000 Euro zur Verfügung. Damit soll der Wissens- und Erfahrungsaustausch gefördert werden.

Ein wichtiger Beitrag für die Zukunft

Die Nachhaltigkeitsstiftung fand bei der Präsentation große Beachtung. „Zum 200-jährigen Bestehen setzt die Stadtsparkasse Düsseldorf mit der Gründung dieser Stiftung ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung“, betonte der Düsseldorfer Regierungspräsident Thomas Schürmann, der die Stiftungsurkunde an den
Sparkassenvorstand mit einem „großen Dankeschön“ überreichte. „Die Stiftung leistet mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag für die Zukunft, der sicherlich weit über das Jubiläum hinaus positive Wirkung entfalten wird.“

Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller äußerte sich sehr positiv über die Stiftung. Sie sei „ein hervorragendes Beispiel für das Engagement in der Stadt“ und ein „wegweisendes Geburtstagsgeschenk“, das die Sparkasse der Stadt gebe. Nachhaltigkeit bedeute, eine „lebenswerte und sichere Welt zu erhalten“. Die konkrete Umsetzung von Nachhaltigkeitsthemen finde im lokalen Raum statt. „Wir sind uns in Düsseldorf dieseR Verantwortung bewusst und haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt.“ Keller verwies auf den Ausbau von Mobilitätsangeboten, den Düsseldorfer Klimapakt und Bildungsinitiativen für nachhaltige Entwicklung. Die in der Stiftung angestrebte Einbeziehung der Bürger und
Bürgerinnen sei ein „wichtiger Grundstein“ und gehe „Hand in Hand mit den städtischen Nachhaltigkeitszielen“.

Die Initiatoren der Stiftung streben an, dass ihre Wirkung über Düsseldorf hinausreicht und andere Orte inspiriert werden, innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. „Unsere Region hat das Potenzial, ein Vorbild für nachhaltige Stadtentwicklung zu werden. Dafür braucht es Institutionen, Unternehmen und die Mitwirkung jeder einzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bürgers“, fasste Dahm die Präsentation zusammen.

www.sskduesseldorf.de/stiftungnachhaltigkeit
Autor: Jürgen Grosche
Foto: Übergabe Stiftungsurkunde
Dr. Stefan Dahm, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Düsseldorf (links), erhält von Regierungspräsident Thomas Schürmann (Mitte) die Stiftungsurkunde. Begleitet wird die Übergabe von Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (rechts).

Foto: © Andreas Endermann