Das erste Halbjahr war für den deutschen Modehandel ein wahres Wechselbad der Gefühle. Nach einem schwachen Jahresauftakt bescherte das Frühjahr der Branche hohe Zuwachsraten gegenüber dem Jahr 2021. Teiweise sogar über den Werten von 2019. Im Juni erlebte der Fashionhandel wieder einen Rückschlag, der primär auf die schlechte Konsumstimmung als Folge von Ukraine-Krieg und der dadurch ausgelösten (Energie)Preissteigerungen zurückzuführen ist.

Nach Schätzungen des BTE (Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren) dürfte der stationäre Modefachhandel seinen Umsatz im ersten Halbjahr gegenüber 2021 mehr als verdoppelt haben. Das sei allerdings auch erwartet worden, da die Geschäfte Anfang 2021 für mehrere Monate im Lockdown waren und sich zeitweise mit click&collect- oder Online-Angeboten über Wasser halten mussten. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 dürfte der Umsatz der Boutiquen und Modehäuser immer noch 10 bis 20 Prozent niedriger liegen.

Die Unterschiede zwischen den Betriebsformen und Lagen sind allerdings groß. Vergleichsweise gut ist die Situation aktuell in beratungsorientierten mittelständischen Modehäusern und Fachgeschäften, deren eher gut situierte Kundenklientel kaum oder gar nicht unter den aktuellen Preissteigerungen leidet.

Quelle: BTE (Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren)
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