Ein Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich Daldrup, Gründungspräsident des Business Club Aachen Maastricht, zur Partnerschaft mit dem Wirtschaftsclub Düsseldorf
Sie nennen im Namen Ihres Clubs die Städte Aachen und Maastricht, die in den Niederlanden liegt. Was war der Grund die Stadt Maastricht mit einzubeziehen?
Nun, Aachen liegt unmittelbar an der Grenze zu den Niederlanden und zu Belgien. Von Aachen aus gesehen leben mehr Menschen im Westen, Richtung Maastricht, als in Richtung Köln oder Düsseldorf. Seit dem Wegfall der Grenzen lebt die Aachener Grenzregion intensiv Europa. Tausende Aachener leben in den Nachbargemeinden in den Niederlanden, ohne dass dies irgendwelche Nachteile hätte. Unser Business Club versteht sich als den Treffpunkt der Unternehmer und Führungskräfte im Grenzland. Wir haben zahlreiche niederländische Mitglieder. Nicht zuletzt hat die Stadt Maastricht dank der Maastrichter Verträge zur Gründung der Europäischen Union und der EZB in 1992 internationale Strahlkraft.
Der Aachener Business Club ist 2004 gegründet worden. Erinnern Sie sich noch an die Gründung?
Hervorgegangen ist der Aachener Business Club aus der MIT, der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU im Jahr 2004. Anlaß war eine von der MIT bereits vorbereitete Veranstaltung mit dem damaligen Ministerpräsidenten von NRW, Peer Steinbrück. Ich war damals Vorsitzender der MIT in Aachen und sollte, auf Druck der Partei, diese Veranstaltung absagen, weil der Ministerpräsident Sozialdemokrat sei. Daraufhin hat aus Protest fast der gesamte MIT Vorstand sein Mandat niedergelegt, den parteiunabhängigen Business Club, mit breiter Unterstützung aus der gesamten Region, gegründet und den Empfang mit Peer Steinbrück mit mehr als 500 Teilnehmern durchgezogen.
(Vorstand Business Club Aachen Maastricht mit Beirat)
Wir haben eine ausgezeichnete Lösung gefunden
Anders als der WCD hat der BCAM kein eigenes Clubhaus und keine eigene Gastronomie?
Ein eigenes Clubhaus, vielleicht sogar noch mit eigener Gastronomie, so wie z.B. beim WCD, können wir uns in Aachen nicht leisten. Wir haben aber eine ausgezeichnete Lösung gefunden. Mit dem ersten Hotel in Aachen, dem Pullman Quellenhof, haben wir einen Vertrag geschlossen, dass dieses Hotel unser Clubhaus ist und wir unsere Veranstaltungen zu ausgesprochen günstigen Bedingungen dort durchführen können. Der Vorteil für uns: wir haben keine fixen Kosten eines Clubhauses, wir haben eine große Auswahl an Sälen, wir haben Parkplätze und selbstverständlich jederzeit eine Gastronomie. Wir sind mit dieser Lösung sehr zufrieden.
Was sind die jährlichen Highlights Ihres Clubs?
Das hat sich über die Jahre entwickelt. Nicht alles, was wir angeboten hatten, war von nachhaltigem Erfolg, wie z.B. unsere Karnevalssitzung. Heute haben wir unsere Programmstruktur gefunden. Meilensteine unseres Jahresprogramms sind das traditionelle Neujahrskonzert unseres Clubs jeweils am ersten Januar mit dem Sinfonieorchester Aachen, der CHIO Empfang, unser Golfturnier und die Verleihung unseres Unternehmerpreises. Wir freuen uns sehr, dass zahlreiche Mitglieder des WCD im vergangenen Jahr am CHIO Empfang und an der Verleihung des Unternehmerpreises teilgenommen haben. Ab diesem Jahr wollen wir politischer werden und entsprechende Veranstaltungen durchführen, dieses Jahr zur NRW Landtagswahl. Daneben haben wir regelmäßige Clubabende mit Vorträgen und Workshops. Jedes Jahr machen wir eine Auslandsreise, die sehr beliebt ist.
Seit 2016 ist der Business Club Aachen Maastricht eine Partnerschaft mit dem WCD eingegangen. Was versprechen Sie sich von dieser Partnerschaft?
Gemeinsam sind wir stärker
Düsseldorf und Aachen sind benachbarte Gemeinden. Für das Wirtschaftsleben ist das keine Distanz. Wir haben in Aachen Mitglieder auch aus Düsseldorf und Köln. Im vergangenen Jahr hat mich Herr Harald Heidemann, Vorstand der S-UBG, mit Herrn Rüdiger Goll zusammengebracht. Herr Goll und ich haben uns auf Anhieb verstanden. Die gewinnende, stets optimistisch freundliche Art von Herrn Goll hat unmittelbar zu einem offenen und vertrauensvollen Gespräch zwischen uns beiden geführt. Wir haben schnell verstanden, welche Vorteile es unseren Mitgliedern bringt, wenn beide Clubs in eine Partnerschaft gehen. Keiner der der beiden Clubs wird dadurch seinen spezifischen Charakter verlieren. Das Angebot an Veranstaltungen für unsere Mitglieder verdoppelt sich dadurch, unseren Mitgliedern stehen nun auch die wunderschönen Clubräume des WCD offen, die Mitglieder des WCD haben Zugang zum CHIO. Gemeinsam sind wir stärker, stimmen uns ab und werden auch mehr Einfluß nehmen können.
Sie sind beruflich als Professor an der TH Köln tätig und haben zusätzlich einen umfangreichen Lehrauftrag an der FH Aachen. Bleibt Ihnen da noch Zeit genug, den BCAM zu leiten?
Da geht es mir nicht anders als allen anderen, die sich ehrenamtlich engagieren. Es ist viel Freizeit, die man gerne für ein solches Ehrenamt aufbringt. Ich habe nun den Vorteil, seit ich mich aus meinem Unternehmen zurückgezogen habe und nur noch die Hochschultätigkeit, und die auch eingeschränkt, wahrnehme, dass ich insbesondere in den vorlesungsfreien Zeiten Herr meiner Zeit bin. Es macht einfach Spaß, einen solchen Club zu führen und dadurch viele großartige Persönlichkeiten kennenzulernen, denen man sonst vermutlich nie begegnen würde. Ja, der Business Club macht viel Arbeit. Den Club zu führen ist vom Aufwand vergleichbar mit dem Aufwand, den man benötigt, um ein kleines Unternehmen zu führen. Ich habe einen großartigen Vorstand, mit ebenso engagierten Kollegen. Gemeinsam schaffen wir das nun schon seit 12 Jahren – und werden immer besser.
(c) Foto Business Club Aachen Maastricht