Der Süden Frankreichs ist bekannt für seine Schönheit, Geschichte und kulinarische Genüsse. Drei Orte stehen ganz besonders für die Vielseitigkeit der Region: die moderne Studentenstadt Montpellier, die mittelalterliche Festungsstadt Carcassonne und das maritime Sète – jede mit ihrem eigenen Charme und unverwechselbarem Charakter.

Montpellier – Wo Vergangenheit und Zukunft aufeinandertreffen

Montpellier, die dynamische Hauptstadt des Languedoc, hat sich zu einer Stadt entwickelt, die internationalen Metropolen in nichts nachsteht. 2010 wurde sie von der New York Times als eine der 45 sehenswertesten Städte weltweit gelistet. Von der pulsierenden Stadt bis zur Mittelmeerküste sind es gerade einmal zehn Kilometer. Die Kombination aus mediterranem Flair, Kultur und spannenden architektonischen Kontrasten macht Montpellier aus. Historische Prachtbauten stehen neben futuristischen Gebäuden, wie etwa im neuen Stadtteil Port Mariann, wo Gebäude von international renommierten Architekten wie Jean Nouvel und Zaha Hadid gebaut wurden.

Montpellier ist nicht nur eine der größten Städte an der französischen Mittelmeerküste, sondern auch eine wichtige Studentenstadt: Die traditionsreiche Universität ist neben den Universitäten von Paris, Toulouse und Aix-en-Provence die viertgrößte des Landes, jeder vierte Bewohner der Stadt ist eingeschriebener Student. Die Altstadt, die sogenannte L’Ecusson, verzaubert mit ihren engen Gassen, schattigen Plätzen und historischen Gebäuden. „Hier scheint die Zeit stillzustehen,“ sagt ein Gast im Bistrot. Ein Höhepunkt ist die Promenade du Peyrou, von der aus man bei gutem Wetter einen weiten Blick über die Stadt bis hin zum Meer hat. Sehenswürdigkeiten wie die gotische Kathedrale Saint Pierre und der Triumphbogen, der an die Siege Ludwigs XIV. erinnert, runden das Bild dieser Stadt ab.

Carcassonne – Ein Sprung ins Mittelalter

Weiter westlich wartet Carcassonne, eine der am besten erhaltenen Festungsstädte Europas, darauf, entdeckt zu werden. Die imposante Cité, seit 1997 UNESCO-Welterbe, thront majestätisch mit ihren doppelten Mauerringen und 52 Türmen über der Stadt und entführt ihre Gäste in eine längst vergangene Zeit. „Beim Durchgang durch das Stadttor Porte Narbonnaise fühlt man sich direkt wie bei einer Zeitreise in das Mittelalter“, schwärmen Besucher, die von der historischen Atmosphäre in den Bann gezogen werden. Drei Millionen Touristen drängen sich jedes Jahr durch das Narbonner Tor die Rue Cros Mayrevieille hinauf Richtung Grafenschloss, vorbei an den Restaurants, Bars, den Boutiquen mit Holzschwertern und Schilden.

Seit über 100 Jahren dient die Festung auch als beliebter Drehort für Filme, insbesondere für französische „Mantel und Degen“-Streifen mit Legenden wie Catherine Deneuve und Jean Marais. Auch Komödien mit Stars wie Louis de Funès und Jean Reno wurden in den verwinkelten Gassen der Cité gedreht.

Sète – Austern- und Muschelzucht

Ein weiteres Juwel der Region ist Sète, eine charmante Hafenstadt, die zwischen dem Mittelmeer und der Lagune Étang de Thau liegt. Die Stadt ist berühmt für ihre Kanäle, was ihr den Beinamen „Venedig des Languedoc“ eingebracht hat. Besonders lohnt sich auch ein Besucht in der Markthalle, in der lokale Spezialitäten wie violette Seeigel, Schinken aus Lacaune und vor allem Austern und Muscheln angeboten werden. Denn die Lagune Étang de Thau ist nicht nur ein landschaftliches Highlight, sondern auch eines der bedeutendsten Austern- und Muschelzuchtgebiete der Region. Ob Studentenstadt, mittelalterliche Festungen oder maritime Genüsse – Montpellier, Carcassonne und Sète bieten eine große Vielfalt an Eindrücken und Erlebnissen. Die boomende Metropole Montpellier begeistert mit einem spannenden Mix aus Geschichte und Innovation, Carcassonne entführt in eine vergangene Welt, und in Sète können die Besucher frische Meeresfrüchte in einer der Austernbars am Kanal genießen.

Fotos: © TradeTalk