An Bord der MS Rheinenergie fuhren 600 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft von Köln nach Düsseldorf. Themen der verschiedenen Podiumsdiskussionen waren neben der Energiekrise, der Fachkräftemangel, innere Sicherheit, Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit und die Auswirkungen der KI. Zum dritten Mal hatten Unternehmen und Verbände die Veranstaltung „Unternehmen im Fluss – der Rhein verbindet“ organisiert.
Herbert Reul, NRW-Innenminister begrüßte die Gäste und betonte angesichts der weltpolitischen Lage die Erkenntnis, dass es was wert sei, wenn man sicher leben könne. Er hatte angesichts des branchenübergreifenden Fachkräftemangels eine positive Nachricht dabei. „Bei der Suche nach guten Polizistinnen gibt es keinen Mangel. Wir hatten 11.000 Bewerber dieses Jahr und haben es geschafft 3000 neue Mitarbeiter einzustellen.“
Energiekrise noch nicht vorbei
Rhein-Energie-Chef Andreas Feicht betonte in seiner Keynote, dass Deutschland in Bezug auf die Lage auf den Energiemärkten besser aufgestellt sei als letztes Jahr. „Aber die Krise ist nicht vorbei. Nach wie vor gibt es eine angespannte Situation. Ein diversifizierter Weg Energie zu transportieren ist entscheidend. Wir können nicht alles nur elektrisch machen, wir brauchen auch Gas und später Wasserstoff, also ein grundsätzliche Technologieoffenheit“, so der Rhein-Energie-Chef. Seine dringende Forderung nach mehr Schnelligkeit bei Bau- und Genehmigungsprozessen fand viel Zustimmung bei den rund 600 geladenen Gästen. „Die Haltung, Ökostrom haben zu wollen, ohne Windräder zu sehen, müssen wir hinter uns lassen“, betonte Feicht.
In der Talkrunde mit Dirk Brügge, Kreisdirektor des Rhein-Kreises Neuss, Unternehmer David Zülow und Frank Richter, Polizeipräsident Essen a.D. moderiert von Birgitta Radermacher, Regierungspräsidentin Düsseldorf a.D. ging es um „Innere Sicherheit und Fachkräftemangel“. „Das Thema Innere Sicherheit ist ein Wohlfühlfaktor für die Mitarbeiter und damit für Unternehmer auch Teil der Standortentscheidung“, erklärte David Zülow.
Forderung nach Reduzierung der Energie-Steuer
Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit war das Thema des Panels mit Bauministerin Ina Scharrenbach, (CDU), Andreas Pinkwart, Professor für Innovations- und Technologiemanagement an der TU Dresden, Petra Mayer (Deutz AG), Stefanie Kesting (Nea Green) und Karin-Brigitte Göbel (Vorstandschefin Stadtsparkasse Düsseldorf).
„In diesem Jahrzehnt entscheidet sich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Anfang Januar wird die Umsatzsteuer auf Gas wieder vorzeitig auf 19 Prozent angehoben. Zusätzlich will die Bundesregierung den CO2-Preis für das Tanken und Heizen mit fossilen Brennstoffen im kommenden Jahr deutlich erhöhen, deshalb muss Energie Steuer runter das hilft allen und wirkt nicht nur branchenspezifisch“, forderte CDU-Ministerin Scharrenbach. Auf dem Podium stimmten alle Prof. Pinkwart bei seiner grundsätzlichen Aussage zu: „Deutschland hat alle Voraussetzungen, das Land muss sie nur nutzen.“
In der Talkrunde mit Jörg Bienert, Vorstandsvorsitzender KI-Bundesverband, Claudia Hessel, Chefmoderatorin bei RTL West und Susanne Fabry, Netzvorständin RheinEnergie AG wurde über die Auswirkungen der KI auf Gesellschaft und Wirtschaft diskutiert. Man war sich einig, dass KI eine der entscheidenden Technologien unserer Zukunft sei und diese Technologie im Sinne europäischer und demokratischer Werte umgesetzt werden müsse.
Text: Melanie Goll
Fotos: © Digitale Stadt Düsseldorf