Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine sagt die Deutsche Oper am Rhein ihre für den 14. Mai 2022 im Opernhaus Düsseldorf geplante Premiere und die Folgevorstellungen von Umberto Giordanos Oper „Andrea Chénier“ in der Inszenierung des Intendanten der Moskauer Helikon-Oper, Dmitry Bertman, ab. Die Proben mit Bertman und seinem Team waren für Anfang April geplant. Die Entscheidung, die Zusammenarbeit zu unterbrechen, traf Generalintendant Prof. Christoph Meyer in Abstimmung mit den Oberbürgermeistern der Städte Düsseldorf und Duisburg, Dr. Stephan Keller und Sören Link.
„Ich bedauere diese Absage zutiefst, sie ist jedoch in der aktuellen Situation alternativlos. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass sie sich nicht gegen den Künstler Dmitry Bertman richtet. Wir legen vielmehr die Zusammenarbeit mit einer offiziellen Kulturinstitution des russischen Staates auf Eis, die mit seinem Namen untrennbar verbunden ist. Eine künstlerische Partnerschaft, die auf institutioneller Ebene ihren symbolhaften Ausdruck findet, kann es angesichts dieses Bruchs des Völkerrechts und aus Solidarität mit der Ukraine und den Opfern dieses Krieges nicht geben.“
An der Deutschen Oper am Rhein sind rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus rund 40 Nationen beschäftigt, darunter die Ukraine und Russland. „Die Deutsche Oper am Rhein steht für ein produktives friedvolles Miteinander und die künstlerische Zusammenarbeit von Menschen ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder eben ihrer nationalen Herkunft ein“, so Christoph Meyer. „Dieser Grundsatz wird auch weiterhin unsere künstlerische Arbeit prägen, mit der wir unseren Beitrag zum friedlichen Dialog und zum kulturellen Austausch über die Grenzen hinweg leisten wollen.“
Ein Ersatzprogramm für die abgesagten Vorstellungstermine der Oper „Andrea Chénier“ wird die Deutsche Oper am Rhein zeitnah bekannt geben.
Quelle: Deutsche Oper am Rhein
Foto: © Jens Wegener