Duales Studium in Zeiten von Corona
von Maike Doege
Und dann kam Corona … Was eigentlich als normales Sommersemester 2020 in der IUBH Internationale Hochschule starten sollte, hat sich schon bald zu einer noch nie da gewesenen Challenge entwickelt. „Wir mussten schnell auf diese neue Situation reagieren“, berichtet Sabine Walther-Eising, Leiterin des Studienortes Düsseldorf. „Bereits zwei Wochen nach dem großen Lockdown hatte der einberufene Krisenstab die kompletten Lehrpläne auf virtuellen Unterricht umgestellt.“
Denn anders als staatliche Hochschulen, deren Fokus meist ausschließlich auf Präsenzunterricht liegt, kann die IUBH auf ein langjähriges Angebot von erfolgreichen Online-Fernstudiengängen blicken. Dank dieser Erfahrung konnten die negativen Folgen für die Studierenden, wie etwa verschobene Abschlüsse, vermieden werden.
Corona und die Digitalisierung
„Für uns war das nie eine Option zu sagen, dass das Semester ausfällt. Unsere Studierenden mussten im Zeitplan bleiben“, erklärt die Leiterin des Studienortes Düsseldorf. „Unsere IT hat im Eilverfahren alle nötigen digitalen Tools für unsere Studenten und Dozenten bereitgestellt und so wurden in kürzester Zeit knapp 600 Zoom Lizenzen verteilt.“
Damit die neue digitale Lernumgebung auch erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden konnte, wurden die Dozenten nicht nur im Vermitteln von webbasierten Wissen geschult, sondern es wurde vorab eine Zoom Etikette ausgearbeitet, an die sich die Studenten halten mussten, wie z.B. Pünktlichkeit und Anwesenheit mit eingeschalteter Kamera. „Für
den Dozenten gibt es nichts Schlimmeres, als die komplette Unterrichtseinheit auf schwarze Kacheln schauen zu müssen“, weiß Sabine Walther-Eising. „Unser Unterricht lebt von der Kommunikation und der Interaktion. Dazu benötigt man auch die Mimik des Gegenübers.“
Dank des entschlossenen und schnellen Handelns seitens der IUBH konnte der Vorlesungsplan regulär stattfinden inkl. Gruppenarbeiten in bereitgestellten virtuellen Räumen. Sowohl von Dozenten als auch Studenten kam durchweg positives Feedback.
Starke Gemeinschaft trotz Homeoffice
Auch wenn die Studenten 100% online studieren, wurden sie dennoch nie alleine gelassen. Über die große Community der IUBH, die sozialen Netzwerke und Online-Tools konnten sich die Studierenden jederzeit mit ihren Kommilitonen und Dozenten austauschen. „Die Sorge um die Zukunft ist bei einigen unserer Studenten groß“, sagt Sabine Walther-Eising. „Unsere Studienberater kümmern sich daher sehr intensiv um die Sorgen und Nöte von allen.“ Zudem werden regelmäßig Infoveranstaltungen ausgerichtet, bei denen sich Interessierte über neue Möglichkeiten in ihrer Branche informieren können.
Krise als Chance nutzen
Besonders betroffen von der Pandemie waren die Tourismusmanagement Studenten. „Düsseldorf ist eine Messestadt und das bedeutet: keine Messen, keine Hotelübernachtungen“, so die Leiterin. Und auch jetzt ist der Blick in die Zukunft bei der Tourismusbranche eher verhalten, obwohl mit der Caravan Salon im September das erste Zeichen der „Normalität“ gesetzt wurde. „Wir unterstützen die betroffenen Betriebe – nicht nur in der Hotelbranche, indem wir eine Stundung der Studiengebühren anbieten. Im
schlimmsten Fall, wenn der Praxispartner aufgeben musste, können die Studenten in ein Duales Wartesemester wechseln“, erklärt Sabine Walther-Eising. In der Zeit haben die Studenten die Möglichkeit, am Theorieteilen teilzunehmen, bis sie einen neuen Betrieb gefunden haben. Das gilt auch für die neuen Studienanfänger, bei denen aufgrund der derzeitigen Lage der Vertrag zurückgezogen wurde.
Auch Arbeitnehmer, die sich noch in der Kurzarbeit-Phase befinden, können die Krise als Chance nutzen. Denn die IUBH bietet Interessierten an, für bis zu 6 Monate kostenlos im Fernstudium zu studieren. Danach kann frei entschieden werden, ob derjenige weiter studieren möchte.
Walther-Eising: Positiver Blick in die Zukunft
„Wir blicken trotz allem positiv in die Zukunft und haben einige neue Studiengänge geplant. Wir bauen sozusagen auf unsere Zukunft, denn im Wintersemester startet der Bachelor Studiengang Architektur. Bereits an den Standorten in Frankfurt und Berlin ist der neue Studiengang sehr erfolgreich gestartet. Bis jetzt haben sich schon über 250 Studenten beworben (Stand September 2020) und wir konnten etwa 45 Betriebe als
Praxispartner gewinnen. Das ist für einen neuen Studiengang sehr gut.
Wie digital die Zukunft wird, wird sich zeigen. Denn obwohl der Onlineunterricht ein voller Erfolg ist, merken wir stark, dass sich unsere Dozenten und Studenten den Unterricht in unserer Hochschule zurückwünschen. Sie wollen den Kontakt – sie wollen zurück an den
Campus. Daher tun wir alles, um unseren Studenten und Dozenten dies wieder zu ermöglichen. Im Wintersemester wird zum Teil wieder in kleinen Klassen Präsenzunterricht stattfinden – natürlich unter strengen Hygieneregelungen, die zusammen mit dem Gesundheitsamt erarbeitet wurden.
Besonders wünsche ich mir für unsere Studenten, die derzeit im letzten Semester studieren, dass sie mit ihrer Bachelor Arbeiten wie geplant im März fertig werden und nach erfolgreichem Abschluss in ihr Berufsleben durchstarten können!“
Fotos: © IUBH