Vor fast 200 Tagen sind Prof. Dr. Hans-Peter Noll und Prof. Heinrich Theodor Grütter in den Vorstand der Stiftung Zollverein berufen worden. Am 07.02.19 informierten sie in einem ersten Jahresbilanz- und Ausblick-Pressegespräch über ihre Agenda für Zollverein, das als einziges industrielles Welterbe in Deutschland zu einem Zukunftsstandort für Kultur und Wirtschaft entwickelt wird.

Schwerpunkte des Jahres 2019 und der kommenden Jahre sind die weitere Ansiedlung von Unternehmen, die Stärkung der Verbindungen in die umliegenden Stadtquartiere, der Ausbau der touristischen Infrastruktur und Angebote, neue Impulse in der Vermittlung, die Qualifizierung der kulturellen Bespielung sowie das Veranstaltungsprogramm auf Zollverein im Rahmen des Bauhaus-Jubiläums „Bauhaus 100“.

 ‚Erhalt durch Umnutzung‘

Die stillgelegte Zeche und Kokerei Zollverein, seit 2001 UNESCO-Welterbe, ist heute eine Ikone des Industriezeitalters und touristische Attraktion, zugleich Wirtschaftsstandort, Bildungscampus und junges, wachsendes Kraftwerk der Kreativindustrie. „An diese Erfolgsgeschichte wollen wir im Jahr eins nach dem endgültigen Steinkohlenausstieg in Deutschland anknüpfen. Zollverein soll das Vorbild für Strukturwandel und Transformation in Europa werden“, sagte Noll. Zollverein werde nach dem Prinzip ‚Erhalt durch Umnutzung‘ als Denkmal gesichert und befinde sich dennoch in stetigem Wandel. „Diese Herausforderung gilt es anzunehmen – einerseits dem vor mehr als 30 Jahren stillgelegten Steinkohlebergwerk Respekt zu zollen, das für einen bedeutenden Abschnitt europäischer Wirtschaftsgeschichte steht, andererseits den Blick nach vorn zu richten und auf Zollverein künftig die Rohstoffe der Zukunft zu fördern: Ideen, Innovation, Gründergeist.“ Dabei habe sich das Welterbe Zollverein bereits zu einem Standort entwickelt, der über seine touristische und kulturelle Anziehungskraft hinaus seit den letzten zehn Jahren auch eine immer stärkere wirtschaftliche Bedeutung erlangt habe. Insgesamt sind bis 2018 bereits rund 1.500 neue Arbeitsplätze auf Zollverein entstanden.

Fotos: © Jochen Tack/Stiftung Zollverein