„Durban hat Südafrikas wichtigsten Seehafen. Damit ist es für die Wirtschaft unseres Landes von enormer Bedeutung“, empfängt uns Gary voller lokalem Stolz. Auf der südlichen Hemisphäre nimmt die Metropole an der Ostküste Südafrikas im Containerumschlagvolumen neben Melbourne (Australien) einen der vordersten Plätze ein.
„Durban hat Südafrikas wichtigsten Seehafen. Damit ist es für die Wirtschaft unseres Landes von enormer Bedeutung“, empfängt uns Gary voller lokalem Stolz. Auf der südlichen Hemisphäre nimmt die Metropole an der Ostküste Südafrikas im Containerumschlagvolumen neben Melbourne (Australien) einen der vordersten Plätze ein. Dank seiner Lage am Indischen Ozean ist der Hafen die bevorzugte Anlaufstelle für Schiffe auf der asiatischen Route und für europäische Frachter, die sich für die Passage durch den Suezkanal und entlang der Küste des Indischen Ozeans entscheiden.
Das passt ja mal wieder! Es ist grau und windig an diesem Frühlingsmorgen im für sein subtropisches Klima bekannten Durban als wir unsere Recherche starten. Vom Pier aus fahren wir mit Gary an Bord seines kleinen Touristenbootes los. Seit 15 Jahren lebt unser Kapitän in der Hafenstadt. „Durban ist nach Johannesburg die zweitgrößte Stadt Südafrikas. Hier leben rund dreieinhalb Millionen Einwohner. Ich war jahrelang Lehrer in Johannesburg und bin jetzt in Durban sehr glücklich. Die Lebensqualität ist hier viel höher und ich genieße meinen Job auf dem Wasser“, erklärt er uns lächelnd. Das können wir nachvollziehen, als wir den Anlegeplatz verlassen und den Blick auf die Skyline der Metropole genießen können.
Haupterwerbsquelle der Stadt
„Hier in Durban werden Waren aus der ganzen Welt umgeschlagen. 80 % der Schiffe, die anlegen sind Frachtschiffe und 20 % Tanker“, erzählt Kapitän Gary. Und tatsächlich – wie zum Beweis liegen an diesem Morgen einige Ozeanriesen an den Piers. Der Hafen ist die Haupterwerbsquelle der Stadt. Vor allem der Export von Rohstoffen und landwirtschaftlichen Produkten – Zucker, Zitrusfrüchte, Mais, Baumwolle, Bananen und Ananas – sowie der überwiegende Teil aller Importe laufen über Durban. Exporte, die von Südafrika aus getätigt werde, finden zu 96% auf dem Seeweg statt.
Lotsen, die per Hubschrauber kommen
„Durban ist der einzige Hafen weltweit, der seine Lotsen mit Hubschraubern zu den einfahrenden Schiffen bringt“, erklärt Gary. Damit spare man beim Anlegen und Auslaufen viel Zeit und Geld. Das Terminal wickelt nicht nur Containerlieferungen von und nach Südafrika ab, sondern dient auch als Umschlagplatz für Fracht von und zu den Seehäfen entlang der afrikanischen Westküste bis Liberia und entlang der Ostküste bis Kenia, sowie den Inseln Madagaskar und Réunion. Auf dem Landweg werden die Destinationen in den Ländern Botswana, Simbabwe, Sambia und der Demokratischen Republik Kongo bedient.
Südafrika dominiert die Wirtschaft des südlichen Afrika und bildet bereits seit 1910 zusammen mit Swasiland, Namibia, Lesotho und Botswana die Südafrikanische Zollunion (SACU). Mit einem Bruttoinlandsprodukt von über 578 Milliarden US-Dollar ist Südafrika die größte Volkswirtschaft Afrikas und gehört der G8+5 an.
Ein spektakuläres Stadion und riesige Wale
Auch aus touristischer Sicht hat Durban für Besucher viel zu bieten: eins der weltweit größten Aquarien, sechs Kilometer lange Strände und den botanischen Garten.
Ein spektakuläres Erlebnis der ganz besonderen Art ist das Beobachten von Walen in freier Wildbahn. Einfach gigantisch, wenn die grauen Riesen plötzlich aus den Fluten auftauchen und mit Wasserfontänen grüßen.
Seit der Fußball-WM in Südafrika 2010 gilt das Moses-Mabidha-Stadion als neues Wahrzeichen der Stadt. Die Arena bietet Platz für 70.000 Zuschauer. Architektonisch beeindruckend ist der große Stahlbogen, der das Stadiondach in einer Höhe von etwa 100 Metern überspannt. Dieser Bogen soll die Einheit des Landes widerspiegeln und ist per Seilbahn für Besucher zu erreichen. Aus 106 Metern Höhe über dem Spielfeld kann man einen einmaligen Ausblick auf das Stadion und die Hafenstadt am Indischen Ozean genießen. Und von hier aus sieht man natürlich auch Südafrikas wichtigsten Seehafen, auf den Gary zu Recht stolz sein kann.
von Melanie Goll
Fotos (3): © Durban Tourism
Fotos: © TradeTalk
Foto: © South African Tourism