New York 079

Das darf doch wohl nicht wahr sein! Ich stehe hier mitten in Manhattan pfeife, winke kurz mit der Hand, das habe ich mal in einem Film gesehen, und tatsächlich stoppt ein Yellow Cab direkt vor meinen Füßen. Ein paar Meter weiter schimpfen ein paar Touristen, die mich für einen obercoolen New Yorker halten, über meine Dreistigkeit.
…Sorry Leute, ich bin unterwegs zur Upper East Side!

NewYork_02

Yellow Cabs – typisch für New York

Die Upper East Side ist für New Yorker Verhältnisse die reinste Erholung. Morgens drehen Dog-Sitter mit den Hunden von Promis und reichen Börsianern der Wall Street ihre Runden im Viertel der Wohlhabenden und Superreichen, östlich des Central Parks. Selbst die Concierges vor den hochpreisigen Appartementhäusern sehen hier oft so
aus, als ob sie schon heute den Ausgang der Griechenland-Krise, eventueller Finanz- Blasen in China und die Auswirkungen auf die Aktienkurse und Edelmetallpreise von morgen wüssten. Und was die schick gestylte New Yorkerin an der Upper East Side mit lässiger Eleganz am Arm trägt, ist echt. Sehr echt! Und sehr teuer! Wahrscheinlich gekauft bei einem Juwelier an der Madison Avenue, die für ihre Edelboutiquen bekannt ist. Über das Metropolitan Museum of Art oder Guggenheim spricht man hier mit einer Selbstverständlichkeit wie anderswo auf der Welt über das Richtfest in der Nachbarschaft. Wo anders als in der Upper East Side hätte die Museum Mile mit ihren elf Häusern auch sonst einen so würdigen Platz, wenn nicht hier an der Upper East Side? Gleiches gilt für das legendäre Kaufhaus Bloomingdale‘s an der Lexington Avenue. Wer nicht auf den Dollar schauen muss, ist auch bei Bergdorf Goodman an der 5th Avenue richtig, wo die Verkäufer ausgesprochen freundlich sind – auch wenn man nur eine Kleinigkeit für Daheim kaufen möchte.

 

 

NewYork_03

NewYork_04

General Manager Troy Pade (re.) und Rachel Greenwald auf der The Surrey Dachterrasse

 

Prominente Gäste im The Surrey

Nur wenige Gehminuten vom Central Park bin ich an der 76th Street im „The Surrey“ mit Generalmanager Troy Pade verabredet, der mir das Hotel, das den Gast schon in der Lobby mit einer wohltuenden Atmosphäre empfängt, vorstellt. Das „Original-Surrey“, das im Jahre 1926 als Residence Hotel erbaut wurde, war einst Heimat von Prominenten wie
John F. Kennedy, Bette Davis und Claudette Colbert. Eine Tradition, die sich im vor fünf Jahren für rund 60 Millionen Dollar renovierten Surrey noch heute fortsetzt. „Vor einigen Monaten war Bill Clinton bei uns zu Besprechungen – und George Clooney und seine Frau Amal haben erst vor einer Woche hier im Michelin-Stern-Restaurant Café Boulud des berühmten Kochs Daniel Boulud gespeist“, so Troy Pade. „Auch der Tennisspieler Roger Federer zählte kürzlich zu unseren Gästen“, ergänzt Pade.

 

 

 

New York 018Während er bei unserem Hotelrundgang
auf zeitgenössische Originalkunstwerke von Chuck Close und Claes Oldenburg hinweist, erzählt mir der sympathische Generalmanager noch, dass die Jazz-Abende in der Bar Pleiades gerne auch von in Hotelnähe wohnenden prominenten Nachbarn besucht werden. Ein weiteres Highlight des Hotels The Surrey ist sicher die Dachterrasse, die einen spektakulären Ausblick auf die Dachterrassen der Umgebung bietet. Gegenüber wohnt unter anderem der bekannte Woody Allen. Die Liste der Persönlichkeiten, die an der feinen Upper East Side, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts ihren gepflegten und noch heutigen Charme entwickelt hat, wohnen, ließe sich sicher noch endlos fortführen. Von der freundlichen Dame am Empfang des The Surrey lass ich mir nach meinem Hotelrundgang noch ein Yellow Cab bestellen. Das mit dem Pfeifen klappt nicht immer in Big Apple.

 

von Dieter Knaut

 Fotos: © TradeTalk